Mythen über die Elektroepilation
Über die Elektroepilation existieren einige Falschaussagen. Auch wenn diese gebetsmühlenartig wiederholt werden, sind und bleiben es Halb- oder Unwahrheiten, die zur Verunsicherung führen.
Man sagt, in jedem Gerücht steckt auch immer ein Fünkchen Wahrheit, aber was ist tatsächlich dran an den 8 hartnäckigsten Behauptungen über die Elektroepilation.
No. 1: Die Elektroepilation eignet sich nur zur Einzelhaarentfernung oder für kleine Areale.
Man muss nicht lange nach dieser oder ähnlichen Aussagen suchen. Das Internet ist übervoll davon. Schaut man jedoch genauer hin, so stellt man fest, dass diese Aussagen in der Regel von Anbietern der Lichtepilation stammen oder Kosmetikerinnen, die neben der Elektroepilation ein breites Angebot an kosmetischen Behandlungen anbieten.
In meiner Praxis lassen die meisten Kunden größere Areale bis hin zu Ganzkörperbehandlungen durchführen. Insbesondere, wenn sich die ersten sichtbaren Erfolge einstellen.
No. 2: Bei der Elektroepilation muss jedes Haar einzeln behandelt werden, sie ist daher langwierig und mühsam.
Es ist zwar richtig, dass jedes Haar bzw. jeder Haarfollikel einzeln behandelt wird, doch genau diese Präzision macht den Unterschied. Sie ist ausschlaggebend für die Effektivität der Elektroepilation. Und nicht nur das, professionelle Elektrologisten sind in der Lage in einer Stunde bis zu 1000 Haarfollikel zu behandeln und benötigen nur wenige Behandlungseinheiten für ein haarfreies Ergebnis.
Es ist also immer eine Frage der Kompetenz und der richtigen Strategie.
No. 3: Die Elektroepilation ist sehr teuer.
Das ist eine wirklich abschreckende Aussage, die gerne mit der mühseligen Einzelhaarentfernung begründet wird.
Richtig ist, dass
- die Elektroepilation nach Aufwand abgerechnet wird.
- der benötigte Aufwand von der Größe des Areals und der Behaarungsdichte abhängig ist.
Die Gesamtkosten für diese beidseitige Achselenthaarung in meiner Praxis betrugen rund 150 Euro.
Bei einer 3-fachen Behaarungsdichte verdreifachen sich der Behandlungsaufwand und die Kosten. Die Entscheidung, was Ihnen ein lebenslanges haarfreies Ergebnis wert ist, liegt einzig und allein bei Ihnen.
No. 4: Die Elektroepilation ist schmerzhaft.
Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Haarentfernungsmethoden mehr oder weniger schmerzhaft. Man muss wissen, dass der gleiche Reiz bei verschiedenen Menschen unterschiedliche Empfindungen auslöst. Kennen Sie auch diese heldenhaften Patienten beim Zahnarzt? Ich gehöre nicht dazu! Aber, was lernen wir daraus? Was für den einen erträglich ist, ist für den anderen eine Herausforderung. Das gilt natürlich auch für die Elektroepilation.
Umso wichtiger ist eine Testbehandlung im Rahmen des Ersttermins. Falls wirklich nötig, gibt es diverse Möglichkeiten zur Schmerzreduktion.
No. 5: Die Elektroepilation verursacht Narben auf der Hautoberfläche.
Bleibende Hautveränderungen und Schäden auf der Hautoberfläche sind weder üblich noch Ziel einer Elektroepilation. Dennoch, auch professionelle Elektrologisten können mal einen Fehler machen, aber sie werden in einer ehrlichen Kommunikation gemeinsam mit ihren Kunden eine Lösung finden.
Leider sehr viel häufiger verantwortlich für unerwünschte Nebenwirkungen sind,
- die Nichtbeachtung der empfohlenen Heimpflege,
- ungeeignete Pflegeprodukte oder
- übertriebene Pflegemaßnahmen.
Aus diesem Grund lege ich in meiner Praxis sehr großen Wert auf eine ausführliche Beratung.
No. 6: Die Elektroepilation funktioniert nur bei Haaren, die sich in der anagenen Wachstumsphase befinden.
Diese Aussage hält sich auf der ganzen Welt extrem hartnäckig. Richtig ist, die Behandlungssituation entscheidet über die Vorgehensweise. Sind die Voraussetzungen gegeben, können mit einer korrekten Insertion und ausreichender Energie auch Haarfollikel erfolgreich behandelt werden, aus denen gerade ein telogenes Haar ragt. Aber manchmal ist es sinnvoller eine selektive Behandlung durchzuführen und nur die aktuell anagenen Haare zu behandeln. Eine langjährige Kollegin hat es mal so beschrieben: "Wenn ein Flugzeug in Ihrem Haus landet, ist es egal, ob Sie gerade wach sind oder schlafen."
Die Vorgehensweise in meiner Praxis hat das Ziel zügig zum haarfreien Ergebnis zu gelangen.
No. 7: Jeder Haarfollikel muss mehrmals behandelt werden, bis kein Haar mehr wächst.
Diese Aussage findet man häufig in Verbindung mit der Aussage No. 6. Auch hier gilt, bei korrekter Insertion und ausreichender Energie benötigt jeder Haarfollikel nur eine einzige Behandlung. Der Fehler liegt oft darin, dass keine Unterscheidung stattfindet zwischen echtem Nachwuchs und Bestandsbehaarung.
Echter Nachwuchs ist das Resultat einer nicht fachgerechten Behandlung, z. B. eine Unterbehandlung mit zu geringer Energie. Dies kann im schlimmsten Fall sogar zu einem verstärkten Haarwuchs führen, auch paradoxer Haarwuchs genannt.
Bestandsbehaarung sind Haare, die zum Zeitpunkt der letzten Behandlung noch nicht sichtbar waren.
No. 8: Die Elektroepilation ist veraltet und nicht mehr zeitgemäß.
Alt, ja! Veraltet, nein!
Im Jahr 1875 veröffentlichte Dr. Charles E. Michel erstmals seine Ergebnisse im St. Louis Clinical Record. Dieses mit Gleichstrom arbeitende Verfahren wurde Elektrolyse genannt. Dr. Henri Bordier entwickelte 1924 die Thermolyse zur Haarentfernung. Diese Methode brachte vor allen Dingen Geschwindigkeit in die Haarentfernung.
Die Elektroepilation blickt damit auf eine nahezu 150-jährige Erfolgsbilanz zurück und ist die einzige Methode, die von der FDA als permanente Haarentfernungsmethode in der Kategorie "permanent hair removal" eingestuft wurde.
Bis zum heutigen Tag behauptet sich die Elektroepilation gegenüber anderen Haarentfernungsmethoden durch uneingeschränkte Effektivität und ist damit zeitgemäßer denn je.
Ja.
Die Elektroepilation ist eine sichere Methode, um auch Haare auf Tätowierungen erfolgreich und für immer zu entfernen.
Auch nach fast 150 Jahren wurde kein einziger Fall mit einer schädlichen Auswirkung auf das Baby während der Schwangerschaft bekannt. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Elektroepilation nicht nur die effektivste, sondern auch die sicherste Haarentfernungsmethode ist. In manchen Fällen ist die Behandlung mit Elektrolyse und Blend dennoch kontraindiziert, dann ist die Thermolyse die Methode der Wahl.
Wichtig ist, dass es Mutter und Kind gut geht. Dies zu beurteilen ist Aufgabe der Gynäkologin oder des Gynäkologen. Deshalb bitte ich um Vorlage einer ärztlichen Unbedenklichkeitsbescheinigung.
Sollten Sie hingegen besonders schmerzempfindlich sein oder generell in Sorge um sich und Ihr ungeborenes Kind, führe ich keine Behandlungen während der Schwangerschaft durch.
Ja. Wird der Haarfollikel fachgerecht mit der Elektroepilation behandelt, kann aus diesem lebenslang kein Haar mehr wachsen, auch hormonell bedingt nicht.
Hormonelle Veränderungen wirken häufig auf die Androgenrezeptoren im Haarfollikel. Das führt dazu, dass Haarfollikel stimuliert werden und sich Vellushaare zu Terminalhaaren verändern. Der Prozess verläuft in der Regel schubweise. Bei einem vorliegenden Hirsutismus aufgrund hormoneller Veränderungen ist deshalb nicht auszuschließen, dass sich im späteren Verlauf bis dahin unauffällige Vellushaare (Haarflaum) aus unbehandelten Haarfollikeln zu Terminalhaaren entwickeln. Dann kann ein erneuter Behandlungsbedarf nötig werden, doch meist erst viele Jahre später.
Jeder Mensch hat ein eigenes Schmerzempfinden. Manche Kunden nehmen während der Elektroepilation nur ein mehr oder weniger starkes Wärmegefühl wahr. Andere Kunden spüren deutlich mehr und beschreiben die Behandlung eher als unangenehm. Neben der unterschiedlichen Wahrnehmung, spielen die Tagesform, der Hautzustand und die Region eine jeweils weitere und zum Teil sehr wichtige Rolle beim Schmerzempfinden. Die Wahrnehmung variiert selbst von Behandlung zu Behandlung. Die Hälfte aller Kunden benötigen keine besonderen Maßnahmen. Bei der anderen Hälfte entscheidet meist das jeweilige Areal oder die Behandlungsdauer über eine Schmerz-reduzierende Unterstützung, z. B. mit einer einfachen oberflächlich wirkenden anästhesierenden Creme aus der Apotheke.
Für ganz empfindliche Körperregionen besteht die Möglichkeit einer lokalen Anästhesie bei einer privatärztlichen Praxis in der Umgebung. Dies wird im Einzelfall besprochen.
Die beim Ersttermin durchgeführte Testbehandlung gibt Aufschluss über Ihr persönliches Schmerzempfinden. Oft ist es weniger schmerzhaft als gedacht.